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Ein Islamdenker für unsere Zeit |
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Eine Predigt ....
Im Winter 1911 ging Said Nursi nach Damaskus. In seiner später berühmt gewordenen Predigt in der dortigen Omayaden-Moschee, die er auf Bitten hochrangiger Gelehrter hielt, wies er auf den desolaten Zustand der muslimischen Gemeinschaft hin, der gekennzeichnet sei
Des weiteren erklärt er:
In seinen Schlussworten führt Bediuzzaman aus:
Als Vertreter der östlichen Provinzen geleitete Said Nursi bald nach seiner Rückkehr aus Damaskus Sultan Resad auf einer Balkanreise, im Verlauf derer er ihn für den Bau einer Universität in der Osttürkei gewinnen konnte. Unglücklicherweise verhinderte der Ausbruch des 1. Weltkrieges die Realisierung des Baus. Als die Balkankriege anfingen, nahm Said Nursi 1912 als Kommandant der östlichen Kräfte aktiv teil.
.... und ein Interview Nach der Befreiung Edirnes wurde Said Nursi von westlichen Journalisten, die ihn aufgrund seines weiten Ansehens als geistig-religiöser Führer aufsuchten, um folgendes Interview gebeten. Frage: Sie sind ein religiöser Gelehrter und Sie führen Krieg. Zwingt euch zur Teilnahme am Krieg, die Tatsache weil eure Gegner Christen sind?Antwort: Nein! Islam heißt Frieden, Sicherheit, Gebet. Wenn wir die Angehörigkeit zu einer anderen Religion als Grund sähen, hätten wir den Christen und Juden, die in unseren Städten leben, kein Lebensrecht gegeben. Der Fragesteller möge nicht außer Acht lassen, diejenigen, die uns heute angreifen, waren 500 Jahre unser Volk. Falls sie heute leben, verdanken sie das einzig allein der Tatsache, dass wir Muslime sind. Wir kämpfen ausschließlich für die Rechte und Freiheit der Muslime und unserer Heimat. Frage: Was für eine Kraft hat Sie hergebracht? Antwort: In unserer Religion gilt das Prinzip der Bruderschaft. Frage: Der Staat, in dem Sie leben, ist ein türkischer Staat. Aber Sie sagen Sie kämpfen für den Islam. Antwort: Unseren Staat haben die Türken gegründet und ihn nach dem Islam geordnet. Türken haben im Staatsleben andere Nationalitäten niemals außer Acht gelassen und sie nach ihren Fähigkeiten am Staat beteiligt. Und jeder weiß, dieser von Türken gegründete Staat vertritt die islamische Welt. Die Zerstörung dieses Staates wäre nicht nur für die islamische Welt, sondern auch für die Unterdrückten eine Katastrophe. |
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Frage: Warum benutzt Ihr den Namen Saidi Kurdi? Beweisen Sie damit nicht, dass sie einem anderen Volk angehören? Antwort: Ich bin kein Anhänger des Nationalismus. Niemand ist frei in der Wahl seines Volkes. Die Nationalität ist nur ein Hinweis auf den Herkunfts- und Geburtsort. Wenn ich diesen Staat unterstütze, bedingt das nicht die gleiche Herkunft, sondern den Umstand, dass ich Moslem bin und dieser Staat ein islamischer Staat ist. Der Name Saidi Kurdi bekundet lediglich die Angehörigkeit zu meinem Geburtsort. Wenn ihr neugierig seid auf die Herkunft der Kurden, dann lest das Buch des Historikers Idris-i Bitlisi. Frage: Was sagt Ihr zu dem Elend in den vom Islam beherrschten Ländern? Antwort: Die Fehler der Muslime dem Islam anlasten ist eine primitive Denkweise. Diese Länder machen eine Krise durch und so Gott will, werden sie diese auch überstehen. Wenn wir auch wie die westlichen Staaten die wertvollen Güter der Länder, in denen wir geherrscht haben, ins eigene Land geschafft hätten, wäre unser Reichtum unermesslich. Da unsere Religion sich auf Gerechtigkeit und Barmherzigkeit stützt, verbietet sie uns, unsere Macht zu missbrauchen. Man dürfe nicht vergessen in der Zeit von Fatih, Yavuz, Kanuni und davor der Seldschuken und Karahans konnte keine Nation sich mit unserer Macht messen. Wenn der Islam ein Hindernis wäre, wie hätten wir diese Macht erlangen können. Wenn das Christentum für die Entfaltung genügt hätte, wie Ihr meint, müsste der erste christliche Staat Äthiopien der fortschrittlichste sein. Und außerdem ist Europa nicht erst seit gestern christlich, sondern schon seit ca. 2000 Jahren. Wenn seine Macht aus der Religion käme, warum hatte es sie vorher nicht. Weder die Fortschrittlichkeit der westlichen Welt, noch die Rückständigkeit der islamischen Länder rührt von Religion. Die westliche Welt hat die Überlegenheit über die islamische Welt seit zirka 150 Jahren. Die Gründe für diese Entwicklung müssen woanders gesucht werden. |
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