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- Said Nursi
- - Impulse und Ideen -
Erster Überblick
- Nach Said Nursi liegt das Geheimnis für
ein besseres Zusammenleben im Erkennen des Schöpfungszwecks und im
Begreifen der Prinzipien des Lebens. Gemäß ihnen ist der Mensch
erschaffen um Gott zu erkennen, an Ihn zu glauben und für das Gebet.
- Als sinngebende Werte für das Leben der
Menschen sieht Said Nursi außerdem die Wissenschaft, Freiheit,
Aufrichtigkeit, Hoffnung, Arbeit, Standhaftigkeit.
- Da das Vordringlichste im Islam der Glaube
und das Gebet ist, was das Glück im Diesseits und Jenseits impliziert,
legte er den Glauben als Schwerpunkt seinen Korankommentaren und
Koranerläuterungen zugrunde, die er im Umfang von 6.000 Seiten
verfasste.
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- Said Nursi setzt voraus:
- »Ich bin gegen jede Art von Unterdrückung.
Wo ich sie sehe, erhält sie von mir einen Schlag.
- Für mich ist die Unterdrückung der
Wissenschaft das Schlimmste.
- Ich kann ohne Brot leben - aber nicht ohne
Freiheit.
- Nur in Freiheit kann alles
gedeihen.
- Je mehr sich Glaube entwickelt, desto
edler wird die Freiheit.«
- Mit diesen Aussagen demonstriert er den
Stellenwert der Freiheit.
- Er wurde als Kandidat der Armee zum
Mitglied der "Darü’l Hikmeti’l-Islamiye", des letzten, höchsten
theologischen Rates der islamischen Welt, berufen.
- Zuvor hatte er als Kommandant eines
Freiwilligenheers im Osten der Türkei am ersten Weltkrieg teilgenommen.
Mit den Besatzern Istanbuls setzte er sich aktiv auseinander.
Im Juni 1922 kam er der Einladung nach Ankara
nach und wurde vom türkischen Parlament mit Ehren begrüßt. In seinem
Appell an die Abgeordneten betonte er, dass man bei der Bildung der neuen
Türkei die spirituellen Kräfte und deren Dynamik nicht vernachlässigen
dürfe.
In den Jahren ab 1925, dem Beginn der
Ausgrenzungspolitik gegen die Religion mit Repressionen und Verboten,
ist Said Nursi hiergegen für die Aufklärung in den Grundlagen des
Glaubens in seinen Schriften mit einer neuen Methode angegangen.
- Nicht mit Verboten, sondern durch
geistig-wissenschaftliche Aufklärung der Menschen kann Missbrauch der
Religion verhindert werden.
- Bediuzzuamans Ganzheitsbetrachtungen,
Einbezüge von Verstand, Herz, Gefühle folgen der koranischen Art der
Darlegung der Glaubenswahrheiten.
- Durch Vereinigung von Philosophie, Mystik
und Naturwissenschaft hat er somit den Muslimen eine neue Perspektive
eröffnet.
- Sein Vorgehen beruht auf Reform, Aufklärung
und Richtigstellung.
- Auf Hass, Feindseligkeiten, Streit,
Zerstörung beruhende und ausgerichtete Auseinandersetzungen hat er nicht
geduldet.
- Zerstören, vernichten, verbieten - solche
Begriffe kommen in seinem Wortschatz der Auseinandersetzung nicht
vor.
In der Ausrufung der Wahrheit hat er ein
Leben lang ausdauernd und beständig zivilen Ungehorsam ausgeübt, sich
Hegemonien und Bestechungsversuchen widersetzt und in Politik und Gesellschaft die Wichtigkeit
einer legalen Opposition hervorgehoben und eine demokratische Ordnung
verteidigt.
- Er hebt in seinen Werken die
Vergänglichkeit des Lebens hervor, dass es sich nicht lohnt um die Welt
zu streiten und sich gegenseitig zu hassen.
- Er sagt: »In einem Krieg gibt es keine
Gewinner. Für die Menschheit ist Frieden das Wichtigste.« Bei den
unvermeidlichen Kriegen wünscht er das Erwachen der Menschen.
- Schließlich, nach dem Ende des zweiten
Weltkrieges hat er die Schritte für das Fundament des sich schnell
etablierenden Friedens - die Grundlegung der Rechte und Freiheit der
Menschen, dem über allen stehenden Recht, wenn auch nicht im idealen
Sinne ausreichend, sehr hoffnungsvoll betrachtet.
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- Selbstverständlich sah er in der
Gleichheit der Menschen, den Menschenrechten, der Freiheit, einer
unabhängigen Justiz die Gemeinsamkeit zu den westlichen Werten.
- Aber wahrer Segen ist das, was das
Diesseitige und Jenseitige berücksichtigt und sich nicht nur mit
zivilisatorischen Leistungen begnügt.
- Das ewige Glück der Menschen sich zum Ziel
setzen hat er als Menschheitsprojekt gesehen.
Bescheidenheit und Askese ist ein Teil seines
Lebens. Nach ihm ist der wahre Reichtum nicht in den weltlichen Gütern
sondern im Reichtum des Herzens und im Geist zu finden.
- Das Universum ist in seiner Sprache ein
großes Werk, das mit der Weisheit des Korans zu lesen ist und betrachtet
werden sollte.
- In jeder Zeile seiner Abhandlungen ist die
Stimme des Universums zu hören, wie die Einheit und Zusammengehörigkeit
symbolisierende Solidarität unter den Geschöpfen in Harmonie und
Weisheit zu sehen ist.
- Der herrschende Grundsatz in seinem Leben
zeugt von einem tiefen barmherzigen Verständnis. Trotz all des
erfahrenen Leids und der Qualen war er sein Leben lang verzeihend, sogar
seinen Anklägern, die ihn zum Tode verurteilten, wünschte er
Vergebung.
Nursi sagt: »Wir haben drei Feinde. Es sind
Unwissenheit, Armut, Uneinigkeit. Diesen drei Feinden werden wir mit
Wissenschaft, Qualifizierung und Einigkeit entgegentreten.«
Es ist ersichtlich: Nursi hat sich nicht mit
den Menschen sondern sich mit den Dingen, die den Menschen schaden -
Unwissenheit, Armut, Uneinigkeit - auseinander gesetzt.
Er hat den Menschen gezeigt: "Liebe die Liebe
- hasse den Hass." -, dass man und wie man die Empfindung zu lieben liebt
und die Empfindung des Hasses verabscheut.
Ein Thema, das er tiefgründig erörtert, ist
der leugnerische Unglaube und dessen zerstörerischer, vernichtender
Charakter für das Glück der Menschen. Er ist überzeugt, dass Glaube für
die Menschheit ein unentbehrlicher Faktor und ein Schlüssel zum Glück ist.
Für den Dienst am Glauben und für das Wohl
der Menschheit ist es notwendig, dass man die Streitthemen mit den anderen
Religionen beiseite legt und gemeinsam arbeitet und sich
einsetzt.
- Die Islamgelehrten haben die Jahrhunderte
hindurch die Grundfragen der Menschheit wie "Wer bin ich? Woher komme
ich? Wohin gehe ich? Was ist meine Aufgabe?" vernachlässigt und mehr für
äußere und politische Dinge ihre Zeit aufgewendet.
- Jedoch ohne die Lösung der Grundfragen,
der Fragen über Glauben und deren Grundlage, ohne die befriedigenden
Antworten auf diese, sich äußerlichen Dingen zuwenden, vertieft nur die
Misere. Die islamische Welt bedürfte mehr der geistigen Projekte als
eines politischen Projekts.
- Die Lösung des Problems war die Aspekte
des Korans auf dieses Jahrhundert zu übertragen.
Bediuzzaman hat die zugrunde liegenden
zerstörerischen Krisen, (den vom Naturalismus emporkommenden Atheismus,
die Lethargie gegenüber Religion, Rassismus und Totalitarismus) in der
islamischen Welt mit der Weisheit und Logik des Korans bekämpft, den
Glauben von Millionen von Menschen recht geleitet, extremen Strömungen begegnet
und das Verderben der Menschen durch Chaos und Anarchie
verhindert.
In seiner Auseinandersetzung neben den
Problemen der Menschheit mit den speziellen Problemen der Gesellschaft,
analysiert Bediuzzaman: Europa ist dem Materialismus verhaftet und der
Osten hat seine veralteten Institutionen nicht erneuern können und hat es
zu einem Aufbau mit Stütze des Glaubens nicht geschafft. Der Osmanische
Staat erledigte sich in eben dieser Weise. Obwohl Volk und Staat äußerlich
dem Islam anhängen, ist man vom geistigen Plan her vom Islam entfernt.
Auch den Westen hat man nicht verstanden.
Die Lösung des Problems bzw. der Kern seiner
Lösung wäre ein auf kritischen Fragen basierender bewusster Glaube. Jetzt
war es an der Reihe die Menschen zu bilden auf der Achse des kritischen
Glaubens und der Technologie der Zeit. Der Weg ging über Ausbildung. Er
motivierte die Menschen zum Lesen und Lernen, autodidaktisch für das
Verstehen der Grundfragen der Religion. Für besseres Begreifen der
Grundfragen der Religion hat Said Nursi durch seine Arbeiten die Tür
geöffnet.
- »Die
Wissenschaft der Religion ist das Licht des Gewissens.
- Die Naturwissenschaft der
Zivilisation ist das Licht des Intellekts.
- Die Wahrheit wird offenbar durch die
Vereinigung der beiden, was
- Ansporn und Initiative
erweckt.
- Wenn sie getrennt sind, erscheint
Ignoranz und
Fanatismus in der Religion und Fehlschlüsse und Skeptizismus in der
Wissenschaft.«
»Glaube
weist auf Einheit. Einheit weist auf Ergebenheit. Ergebenheit führt zu
Vertrauen und Geduld. Und dieses birgt das Glück der zwei Welten.«
Vor der Übertreibung und Untertreibung in der
Religion rät Said Nursi eindringlich ab.
Er lehnt Passivität und Untätigkeit ab.
Dieses berge Resignation. Und Resignation führt zu Maßlosigkeit. Und
Maßlosigkeit gebiert Verelendung.
Über die Nutzung der Logik und des Verstandes
sagt er: »Diese Welt ist eine Erfahrungswelt. Hierbei kann man dem
Verstand die Tür öffnen. Den freien Willen aber darf man nicht antasten.
Wenn jedoch in einem Menschen dessen Emotionen und Instinkte die Oberhand
haben, hört er das Urteil des Verstandes nicht.«
Der Kosmos ist ein außergewöhnliches
Kunstwerk. Wenn man ihn aus der Perspektive des Korans studiert, eröffnen
sich Horizonte der Unendlichkeit.
So sagt Bediuzzaman in seinen Schriften.
Wie wichtig es ist, einen Islamgelehrten
wie Said Nursi kennenzulernen und sich mit seinem Gedankengut
auseinander zu setzen, zeigt sich immer mehr.
zum
Anfang
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- Bediuzzaman
- Said Nursi
- 1876 -
1960
- Authentisch, auf originäre und originelle Weise,
zeitgemäß und entpolitisiert bietet Said Nursi den Islam den Menschen
an.
- Als Vorreiter dieser neuen
Mission sagt er:
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- »Der
Glaube an einen Schöpfer erhebt den Menschen vom Banalen zum Erhabenen.
Glaube öffnet die Türen zur menschlichen Vervollkommnung und der Mensch
begreift seinen Platz im Universum. Es veredelt sein Handeln.«
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(Risale-i Nur, z.B. Sözler)
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»Scheria,
der Weg der Religion, besteht zu 99% aus Ethik, Gebet, Jenseits und
Tugendhaftigkeit. Nur 1% ist Rechtsordnung.Und dies ist die Sache des
Staates«
(Tarihce'i Hayat 59) |
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